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NEPHROLOGIE
THERAPIEN FÜR DIE VERSCHIEDENSTEN NIERENERKRANKUNGEN
Wir bauen unser hoch diversifiziertes Nephrologie-Portfolio mit Schwerpunkt auf speziellen Komorbiditäten und Komplikationen bei chronischer Nierenerkrankung (CKD) kontinuierlich weiter aus.
Das Portfolio gliedert sich in vier wesentliche Therapiebereiche: Behandlung renaler Anämien sowie von Knochenerkrankungen und Störungen der Knochenmineralisierung, Erhalt und Verbesserung der Nierenfunktion und Linderung CKD-bedingter Komplikationen.
Chronische Nierenerkrankung (CKD) ist mit Prävalenzraten von bis zu 13%1 in der erwachsenen Bevölkerung relativ weit verbreitet und nimmt durch die zunehmende Alterung weiter zu.
BLUTHOCHDRUCK, DIABETES UND HERZINSUFFIZIENZ
Bluthochdruck, Diabetes und Herzinsuffizienz sind die maßgeblichen Risikofaktoren, die zur Entstehung chronischer Nierenerkrankung beitragen. Auch aufgrund der weltweit alternden Bevölkerung nimmt die Prävalenz von CKD zu. Obwohl CKD nicht vollständig reversibel ist, werden oft Medikamente eingesetzt, um Komplikationen zu behandeln und die weitere Schädigung der Nieren zu verlangsamen.
BEHANDLUNG RENALER ANÄMIEN
Eisenmangel ist eine Mangelerkrankung, bei der dem Körper nicht ausreichend Eisen zur Deckung seines Bedarfs zur Verfügung steht.
Mit der Zeit kann Eisenmangel zu Anämie führen, einem Zustand, in dem der Körper nicht mehr genügend rote Blutkörperchen herstellen kann. Das Blut kann dann nicht mehr genug Sauerstoff zu den Körpergeweben und Organen transportieren. Bei CKD-Patienten ist das Anämie-Risiko größer, da ihre Nieren keine ausreichende Menge des Hormons Erythropoietin (EPO) herstellen können. Da diese Patienten zudem mehr Eisen verlieren (durch die Hämodialyse und häufige Bluttests), weniger Eisen aufnehmen und gespeichertes Eisen schlechter mobilisieren können, sind sie besonders anfällig für Anämien infolge von Eisenmangel.2,3
BEHANDLUNG VON KNOCHENERKRANKUNGEN UND STÖRUNGEN DER KNOCHENMINERALISIERUNG
Die Nieren sind normalerweise dafür zuständig, Abfallstoffe und überschüssiges Wasser aus dem Körper auszuscheiden und verschiedene Hormone zu regulieren.
Schädigungen der Nieren können erhebliche gesundheitliche Risiken nach sich ziehen, einschließlich Knochenerkrankungen und Störungen der Knochenmineralisierung. Hormone und Mineralien sind entscheidende Faktoren für gesunde Knochen und ein gesundes Herz-Kreislauf-System.5
Unser Schwerpunkt im Bereich Knochenerkrankungen und Störungen der Knochenmineralisierung liegt derzeit auf Hyperphosphatämie und sekundärem Hyperparathyreoidismus (SHPT).
HYPERPHOSPHATÄMIE
Das Mineral Phosphor leistet einen entscheidenden Beitrag zum Knochenstoffwechsel und zu zellulären Funktionen. Ein anomal hoher Phosphatspiegel im Blut – Hyperphosphatämie – ist eine bei dialysepflichtigen CKD-Patienten häufig auftretende und ernste Störung. Die Nieren können die überschüssigen Phosphate bei diesen Patienten nicht mehr abführen.
Die meisten der betreffenden Patienten werden mit einem Phosphatbinder behandelt. Allerdings kann der angestrebte Serum-Phosphatspiegel – regionsabhängig – bei bis zu 50% der Patienten nicht erreicht oder gehalten werden.6 Bei manchen Patienten scheint dies im Wesentlichen an mangelnder Adhärenz aufgrund der vielen einzunehmenden Medikamente und an schlechter Verträglichkeit zu liegen.7,8 Dialysepatienten nehmen durchschnittlich rund 19 Tabletten täglich ein. Rund die Hälfte davon sind Phosphatbinder.9
SEKUNDÄRER HYPERPARATHYREOIDISMUS (SHPT)
SHPT ist durch die verstärkte Ausschüttung des Parathormons (PTH) aufgrund einer gestörten Mineralstoff- und Vitamin-D-Homöostase bei Patienten mit chronischer Nierenerkrankung (CKD) gekennzeichnet.
Hiervon sind 40 bis 82% der Patienten mit CKD der Stadien drei oder vier betroffen.10–13
Der Verlust der Mineralstoff-Homöostase führt zu vergrößerten Nebenschilddrüsen sowie zu Knochen- und Gefäßkomplikationen in Verbindung mit erhöhter Morbidität (Erkrankungsrate einer Person oder Population) und Mortalität.12,13
HYPERKALIÄMIE
Hyperkaliämie ist als ungewöhnlich hoher Kaliumspiegel im Blut definiert und stellt eine ernsthafte Erkrankung bei Patienten mit kardiorenalen Beschwerden dar. Sie kann zu Herzrhythmusstörungen bis hin zum Herzstillstand und Tod führen. Die Sterberate liegt bei bis zu 30%.
Schwere Hyperkaliämie ist ein unabhängiger Prädiktor für Hospitalisierungen und Todesfälle. Rezidivierende Hyperkaliämie tritt häufig bei Patienten mit chronischer Nierenerkrankung auf, die zusätzlich an Bluthochdruck oder Diabetes mit oder ohne Herzinsuffizienz leiden.14 Sie wird oft durch die Behandlung mit Hemmern des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAASi) ausgelöst, die bei kardiorenalen Patienten als Schlüsseltherapie15 bei einer Reihe von Erkrankungen wie Hypertonie und Herzinsuffizienz eingesetzt wird. Die RAASi-Therapie wird dann oft reduziert oder abgesetzt, was zulasten ihrer kardiorenalen Schutzwirkung geht. Die Kontrolle der chronischen Hyperkaliämie der Patienten und die dadurch mögliche Fortsetzung ihrer RAASi-Therapie ist ein wichtiges Ziel der Behandlung mit Veltassa®.
ERHALT UND VERBESSERUNG DER NIERENFUNKTION
ANCA-assoziierte Vaskulitis (AAV)
Mit antineutrophilen zytoplasmatischen Antikörpern assoziierte Vaskulitis (ANCA-assoziierte Vaskulitis – AAV) ist eine seltene entzündliche Nierenerkrankung.
Die ANCA-assoziierte Vaskulitis umfasst eine Gruppe von Autoimmunerkrankungen, die mit signifikanter Morbidität und Mortalität verbunden sind. AAV wirkt sich auf die Blutgefäße in verschiedenen Bereichen des Körpers aus und schädigt wichtige Organe wie Lungen, Nieren, Nasennebenhöhlen, das Nervensystem, den Verdauungstrakt, die Haut, die Augen und das Herz. Viele AAV-Patienten leiden unter eingeschränkter Lebensqualität und hohen psychischen und emotionalen Belastungen.
MIT NIEREN FUNKTIONS STÖRUNGEN VERBUNDENE ERKRANKUNGEN
Mit chronischer Nierenerkrankung assoziierter Pruritus (CKD-aP) ist ein schwer zu behandelnder, systemischer Juckreiz, der sowohl bei dialysepflichtigen als auch bei nicht dialysepflichtigen CKD-Patienten mit großer Häufigkeit und Intensität auftritt.16
Rund 60 bis 70% aller dialysepflichtigen CKD-Patienten berichten einen Pruritus, der in 30 bis 40% der Fälle moderat bis schwer ausfällt.17,18 Fast 60% der CKD-aP-Patienten leiden selbst bei Einnahme von Antihistaminen und Kortikosteroiden monate- oder jahrelang nahezu täglich an den Symptomen. Chronischer Pruritus beeinträchtigt die Lebensqualität direkt und trägt zu weiteren die Lebensqualität beeinträchtigenden Symptomen bei.19 Zudem führt die Krankheit zu Depressionen.19 CKD-aP ist ein unabhängiger Prädiktor für die mit dem erhöhten Entzündungs- und Infektionsrisiko in Zusammenhang stehende Mortalität bei Hämodialyse-Patienten.20
DIABETISCHE NEPHROPATHIE
Die Inzidenz und Prävalenz von Diabetes mellitus, insbesondere Typ-2-Diabetes, ist weltweit signifikant angestiegen.21
Diese insgesamt höhere Zahl der Diabetes-Erkrankungen hat auch die Fälle diabetischer Nephropathie (DN), eine der häufigsten Komplikationen bei beiden Diabetes-Arten, deutlich ansteigen lassen. DN ist die häufigste Ursache für terminale Niereninsuffizienz (ESRD) und in der entwickelten Welt für rund 50% der entsprechenden Fälle verantwortlich.21 DN erhöht das Risiko schwerer kardiovaskulärer Ereignisse wie Herzanfälle, Schlaganfälle oder Tod.21